Gewalt Evangelische Kirche verurteilt Angriff auf Landesrabbiner


"Zornig und erschüttert über diese antisemitische Attacke mitten in Hamburg" hat sich Bischöfin Kirsten Fehrs über den Angriff auf Landesrabbiner Shlomo Bistritzky und ein Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde im Hamburger Rathaus geäußert. In einem persönlichen Gespräch habe sie Bistritzky und der Jüdischen Gemeinde Hamburg ihre und die Solidarität der Nordkirche erklärt, sagte Fehrs dem epd auf dem Evangelischen Kirchentag in Dortmund.

"Auch wenn über die psychische Verfassung des Täters spekuliert wird, entschuldigt das nicht ein gesellschaftliches Klima, das Antisemitismus befördert", sagte die Bischöfin weiter. "Politik und Zivilgesellschaft, aber auch jeder Einzelne ist aufgerufen, diesem Hass entgegenzutreten."

Der Landesrabbiner und sein Begleiter waren nach einer Veranstaltung im Hamburger Rathaus von einem Mann angegriffen, beschimpft und bespuckt worden. Medienberichten zufolge ereignete sich der Vorfall bereits am Donnerstagnachmittag. Beamte der Rathauswache überwältigten den Angreifer. Es soll sich um einen 45-jährigen Marrokaner handeln, der in Hamburg lebt.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach nach dem Angriff von einer "schlimmen antisemitischen Straftat". Die Vorsitzende der Linksfraktion, Cansu Özdemir, nannte es "bestürzend, dass Menschen jüdischen Glaubens immer noch Ziel solcher Angriffe werden". Der Kampf gegen Antisemitismus müsse immer noch mit aller Kraft geführt werden.