Brand in Moria Geflüchtete auf Lesbos ohne Obdach

Die Menschen leben hier dicht an dicht. So sah es im Flüchtlingslager Moria vor dem Brand aus.

Seit dem Brand gestern ist von dem Wenigen, das die Menschen auf ihrer Flucht mitnehmen konnten, nichts mehr geblieben. Bei dem Feuer im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos wurden fast alle Unterkünfte zerstört. Die griechische Regierung will die rund 13.000 Menschen jetzt in Zelten und auf Schiffen unterbringen. Kirchen und Hilfsorganisationen aus Hamburg und ganz Deutschland fordern, die Geflüchteten sofort auf andere europäische Länder zu verteilen.

"Wir, die leitenden Geistlichen der Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland, sind erschüttert über das Leid, das erneut über die schutzsuchenden Menschen gekommen ist, und entsetzt, dass es der Europäischen Union trotz vielfacher Warnungen nicht gelungen ist, diese Eskalation der menschenunwürdigen Situation in dem Lager zu verhindern“, hieß es in einer Stellungnahme der EKD zu dem Brand. Verfasst wurde sie von allen Bischöfinnen und Bischöfen der EKD, darunter auch Kirsten Fehrs, Bischöfin für Hamburg und Lübeck.

"Mehr denn je stehen Deutschland und Europa in der Pflicht, die desaströsen Verhältnisse auf Lesbos zu beenden und Schutzsuchenden eine menschenwürdige Aufnahme zu ermöglichen", erklärte der katholische Erzbischof von Hamburg Stefan Heße im Pressedienst epd.

 

#HamburghatPlatz

Unter den Menschen in Moria sind mindestens 35 bestätigte Fälle von Covid-19. Es wird befürchtet, dass sich das Virus durch die chaotische Situation weiter ausbreiten könnte. Das Bündnis hamburgasyl fordert schon lange die Auflösung des Lagers auf Lesbos, das ursprünglich nur für 2.800 Geflüchtete geplant war und vollkommen überfüllt ist. Unter dem Hashtag #HamburghatPlatz ruft die Arbeitsgemeinschaft Solidarische Stadt Hamburg am kommenden Samstag, 12.09., ab 14 Uhr, zu einer Demonstration auf dem Rathausmarkt auf.