Mahnwache Sichere Unterkünfte für Obdachlose gefordert


Rund 50 Personen haben am Mittwoch in der Hamburger Innenstadt an den Tod von bisher fünf Obdachlosen seit Silvester erinnert. Mit einer Mahnwache wollten das Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ und die Diakonie auf das Thema aufmerksam machen und die Forderung nach einer Unterbringung obdachloser Menschen in leerstehenden Hotels unterstreichen.

Auch die katholische Caritas schloss sich den Forderungen an. „Das bestehende Hilfesystem ist nicht ausreichend“, sagte Michael Edele, Landesleiter der Caritas Hamburg. Es seien erschreckende Zahlen, die deutlich machten, dass in der Stadt etwas geschehen muss. Gerade Menschen mit psychischen Erkrankungen falle es schwer, sich auf diese Unterbringungen einzulassen. „Diese Situation ist seit Jahren bekannt – auch der Hamburger Sozialbehörde.“ Während der Pandemie würden Großunterkünfte erst recht gemieden, so Edele.

 

Sozialbehörde verteidigt bestehende Maßnahmen

Die Hamburger Sozialbehörde wies darauf hin, dass es ausreichend freie Plätze im städtischen Winternotprogramm mit Corona-Schutz gibt. An drei zentralen Standorten würden Übernachtungsplätze mit Duschen und warmen Mahlzeiten zur Verfügung stehen. Alle Einrichtungen verfügen nach Angaben der Sozialbehörde über Hygienekonzepte gegen Corona-Infektionen. Für Corona-Infizierte gebe es eine gesonderte Unterbringung. Mehr als 1.000 Übernachtungsplätze stehen nach Behördenangaben derzeit für Obdachlose bereit.