Hamburg 1948: Weite Teile der Stadt liegen in Trümmern, auch viele Kirchen samt ihren Orgeln. Eine Ausnahme bildet die Hauptkirche St. Petri in der Mönckebergstraße: Sie hat den Krieg zwar nicht unversehrt überstanden, ist aber die einzige benutzbare Hauptkirche und besitzt eine weitestgehend intakte Orgel. Genau hier erklang am 14. April 1948 der sechsstimmige Chorsatz "Christ ist erstanden" aus dem 16. Jahrhundert. Eine heilsame Ablenkung im tristen Nachkriegsalltag. Damals ahnte niemand, dass dies die älteste Konzertreihe der Stadt werden würde. Jetzt feiert die "Stunde der Kirchenmusik" ihr 70-jähriges Bestehen mit dem 3.500. Konzert in der Hauptkirche St. Petri.
Gastorganisten aus ganz Deutschland und der Welt
Damals wurden in den Folgewochen erneut Konzerte angeboten – und aus den Wochen wurden Monate, aus den Monaten Jahre und aus den Jahren Jahrzehnte. Immer mittwochs, immer um 17.15 Uhr, immer kostenlos. Zahlreiche Kirchenmusiker bewarben sich darum, hier endlich einmal wieder konzertant Orgel spielen zu können, und auch Chöre aus ganz Hamburg und der näheren Umgebung zog es in die neue Konzertreihe. Bald hatte sich die "Stunde der Kirchenmusik" etabliert. Gastorganisten kamen aus ganz Deutschland und der Welt, für Studenten der Hochschule für Musik und Theater wurde die Reihe zum begehrten Auftrittsort.
Im Jubiläumskonzert zur 3500. "Stunde der Kirchenmusik" stehen am 2. Mai Chorwerke und Orgelimprovisationen auf dem Programm. Es musizieren neben anderen die Organisten Thomas Dahl (St. Petri) und Manuel Gera (Michel). Beginn ist wie immer um 17.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Jubiläumskonzert der "Stunde der Kirchenmusik"
Improvisationen; Werke von J.S. Bach und Rutter u.a.
Thomas Dahl und Manuel Gera, Orgel
Kurrende und Jugendkantorei Wohltorf
Leitung: Andrea Wiese
Zeit: Mittwoch, 2, Mai um 17.15 Uhr
Ort: Hauptkirche: St. Petri
Eintritt frei